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4. Tag: Donnerstag, den 01.05.03

Am Straßenrand in der Nähe von Badia


Montagnana – Badia – Lendinara – Fratta Polesine – Sant’Urbano – Villa Estense – Este, 83km

Heute fahren wir wunderbare kleine Straßen durch die diesige Frühmorgenlandschaft. Vormittags bleibt es noch kühl, die Sonne kommt erst richtig um Mittag, wird aber nie zu heiß. Es ist der erste Mai, es gibt kaum Verkehr am Feiertag aber viele Freizeitradler unterwegs. Ich sehe immer häufiger gefederte Mountain Bikes wie unsere, nicht so lang her undenkbar in Italien, Land der Rennfahrer. In unserer Radlerkluft – Radlerhose, -hemd, -helm, -brille – sehen wir richtig zünftig aus und werden von den italienischen Rennfahrern anerkennend begrüßt. Ich fühle mich geehrt.

Unsere Route führt nach Badia, wo wir über den Etsch fahren, dann weiter am Kanal nach Lendinara, beide mit historischer Innenstadt, und anschließend nach Fratta Polesine, dem südlichsten Ziel unserer Reise. Nach Fratta Polesine, einem lieblichen Dorf in der Provinz von Rovigo, haben uns die Villa Badoer, "La Badoera", und Villa Moncenigo Manin Avezzù gezogen. Leider ist uns der Blick auf beide Villen teilweise mit großen Plakaten verstellt, dazu sind sie beide heute nicht geöffnet – und trotzdem hat der Weg sich gelohnt.

"Die Badoera" (in Fratta Polesine) gilt als ein Meisterwerk Andrea Palladios. Kaum eine weitere seiner Villen ist in dieser Vollständigkeit erhalten beziehungseise fertiggestellt.

Ein Hauptproblem bei unserem Versuch, möglichst viele Villen im Veneto zu besuchen, sind die unregelmäßigen Öffnungszeiten: sie werden ab und zu geändert, manche Villen sind an nur einem Vor- oder Nachtmittag in der Woche geöffnet oder nur mit vorheriger Verabredung zu besichtigen.

Die Villa Moncenigo Manin Avezzù (nur samstags von 15 – 16 Uhr geöffnet!), auch in Fratta Polesine, ist das Werk eines frühen Palladio Nachfolgers und stellt eine freie Kopie von „La Malcontenta“ dar.

 

Bei Sant’Urbano auf dem weiteren Weg nach Este liegt die Villa Loredan. Wir haben großes Glück, der Kustode ist im Garten zugange und schließt uns die Villa auf. Planmäßig wäre sie zu dieser Zeit nicht zu besichtigen. Die Fresken im Inneren im piano nobile sind eine Augenweide.

Die Villa Loredan repräsentiert die frühe Veneto-Villa in reinster Form. Die schlichte Fassade hat man sich zweifellos mit Außenfresken geschmückt zu denken.

In den gut erhaltenen, umfangreichen Fresken aus der Mitte des 16. Jahrhunderts handelt es sich größtenteils um Themen, die in den Villen immer wiederkehren: die Vier Jahreszeiten, Pastoralen, Tugendallegorien, Grotesken.

 

Mehr Bilder von der Villa Loredan

In Villa Estense rund acht Kilometer südlich von Este liegt die Villa Sanbonifacio Ardit, deren Außenansicht vom Garten zu sehen ist.

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Este ist eine sehenswerte Stadt mit Altstadt, Burg, Park und Mauern.

Für die Routenplanung für morgen bekommen wir Hilfe – wir werden von einem italienischen Radfahrer vor unserem Hotel angesprochen und im Lauf des Gesprächs erzählt er uns, dass es einen Radweg über Monselice nach Padua gibt. Auf der Karte sahen wir nur große Verkehrsadern, wobei es mir etwas mulmig wurde.

 

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